woensdag, juni 22, 2016

Hoe verlicht was Kant?

"So wie die Liebe zum Leben von der Natur zur Erhaltung der Person, so ist die Liebe zum Geschlecht von ihr zur Erhaltung der Art bestimmt; d.i. eine jede von beiden ist Naturzweck, unter welchem man diejenige Verknüpfung der Ursache mit einer Wirkung versteht, in welcher jene, auch ohne ihr dazu einen Verstand beizulegen, diese doch nach der Analogie mit einem solchen, also gleichsam absichtlich Menschen hervorbringend gedacht wird.

Es fragt sich nun, ob der Gebrauch des letzteren Vermögens, in Ansehung der Person selbst, die es ausübt, unter einem einschränkenden Pflichtgesetz stehe, oder ob diese, auch ohne jenen Zweck zu beabsichtigen, den Gebrauch ihrer Geschlechtseigenschaften der bloßen tierischen Lust zu widmen befugt sei, ohne damit einer Pflicht gegen sich selbst zuwider zu handeln.

In der Rechtslehre wird bewiesen, daß der Mensch sich einer anderen Person dieser Lust zugefallen, ohne besondere Einschränkung durch einen rechtlichen Vertrag, nicht bedienen könne; wo dann zwei Personen wechselseitig einander verpflichten. Hier aber ist die Frage: ob in Ansehung dieses Genusses eine Pflicht des Menschen gegen sich selbst obwalte, deren Übertretung eine Schändung (nicht bloß Abwürdigung) der Menschheit in seiner eigenen Person sei. Der Trieb zu jenem wird Fleischeslust (auch Wohllust schlechthin) genannt. Das Laster, welches dadurch erzeugt wird, heißt Unkeuschheit, die Tugend aber, in Ansehung dieser sinnlichen Antriebe, wird Keuschheit genannt, die nun hier als Pflicht des Menschen gegen sich selbst vorgestellt werden soll. Unnatürlich heißt eine Wohllust, wenn der Mensch dazu, nicht durch den wirklichen Gegenstand sondern durch die Einbildung von demselben, also zweckwidrig, ihn sich selbst schaffend, gereizt wird. Denn sie bewirkt alsdann eine Begierde wider den Zweck der Natur, und zwar einen noch wichtigern, als selbst der der Liebe zum Leben ist, weil dieser nur auf Erhaltung des Individuum, jener aber auf die der ganzen Spezies abzielt.

Daß ein solcher naturwidrige Gebrauch (also Mißbrauch) seiner Geschlechtseigenschaft eine und zwar der Sittlichkeit im höchsten Grad widerstreitende Verletzung der Pflicht wider sich selbst sei, fällt jedem, zugleich mit dem Gedanken von demselben, so fort auf, erregt eine Abkehrung von diesem Gedanken, in der Maße, daß selbst die Nennung eines solchen Lasters bei seinem eigenen Namen für unsittlich gehalten wird; welches, bei dem des Selbstmords, nicht geschieht, den man, mit allen seinen Greueln (in einer species facti) der Welt vor Augen zu legen im mindesten kein Bedenken trägt; gleich als ob der Mensch überhaupt sich beschämt fühle, einer solchen ihn selbst unter das Vieh herabwürdigenden Behandlung seiner eigenen Person fähig zu sein: so daß selbst die erlaubte (an sich freilich bloß tierische) körperliche Gemeinschaft beider Geschlechter in der ehe im gesitteten Umgange viel Feinheit veranlaßt und erfodert, um einen Schleier darüber zu werfen, wenn davon gesprochen werden soll.

Der Vernunftbeweis aber der Unzulässigkeit jenes unnatürlichen, und selbst auch des bloß unzweckmäßigen Gebrauchs seiner Geschlechtseigenschaften, als Verletzung (und zwar, was den ersteren betrifft, im höchsten Grade) der Pflicht gegen sich selbst, ist nicht so leicht geführt.

Der Beweisgrund liegt freilich darin, daß der Mensch seine Persönlichkeit dadurch (wegwerfend) aufgibt, indem er sich bloß zum Mittel der Befriedigung tierischer Triebe braucht. Aber der hohe Grad der Verletzung der Menschheit in seiner eigenen Person durch ein solches Laster in seiner Unnatürlichkeit, da es, der Form (der Gesinnung) nach, selbst das des Selbstmordes noch zu übergehen scheint, ist dabei nicht erklärt. Es sei denn, daß, da die trotzige Wegwerfung seiner selbst im letzteren, als einer Lebenslast, wenigstens nicht eine weichliche Hingebung an tierische Reize ist, sondern Mut erfordert, wo immer noch Achtung für die Menschheit in seiner eigenen Person Platz findet, jene, welche sich gänzlich der tierischen Neigung überläßt, den Menschen zur genießbaren, aber hierin doch zugleich naturwidrigen Sache, d.i. zum ekelhaften Gegenstande macht, und so aller Achtung für sich selbst beraubt." (Immanuel Kant, Metaphysik der Sitten (1797) AA VI, pp. 424-425)

woensdag, juni 08, 2016

Wat is een katholieke school?

"De jonge generaties moeten onderwezen worden in de kunsten en wetenschappen, die de burgerlijke gemeenschap tot nut en voorspoed strekken. Het gezin nu is op zich zelf alleen voor dit werk niet toereikend. Dientengevolge ontstond het maatschappelijk instituut van de school, allereerst — men onthoude dit goed — door het initiatief van Kerk en gezin, lang voordat de staat dit werk ter hand nam. De school is derhalve, ook beschouwd in haar historische oorsprong, van nature een hulpinstelling ter aanvulling van gezin en Kerk. Daaruit volgt logisch de morele noodzakelijkheid, dat zij met deze beide andere milieus niet alleen niet in tegenspraak mag zijn, maar dat zij er in de volmaaktst mogelijke morele eenheid positief mee moet overeenstemmen, zodat zij met het gezin en de Kerk tezamen één aan de christelijke opvoeding gewijd heiligdom kan vormen, op straffe van anders haar doel te missen en veeleer in een werk van vernietiging te ontaarden. [...]

Immers, niet door het feit alleen dat er (dikwijls nog met al te grote spaarzaamheid) godsdienstonderwijs wordt gegeven, is een school in overeenstemming met de rechten van de Kerk en van het christelijk gezin, en wordt zij waardig om door katholieke leerlingen bezocht te worden.

Daarvoor is nodig, dat het gehele onderwijs en de gehele inrichting van de school: onderwijzers, programs en boeken, in ieder vak beheerst worden door de christelijke geest, onder de leiding en moederlijke waakzaamheid van de Kerk, en wel zo, dat de godsdienst werkelijk de grondslag en de bekroning is van het onderwijs in al zijn graden, niet alleen in het lager, maar ook in het middelbaar en hoger onderwijs. "Het is", om de woorden van Leo XIII te gebruiken, "noodzakelijk, dat niet alleen op bepaalde uren godsdienstonderwijs aan de jeugd wordt gegeven; ook de gehele overige vorming moet de geur van de christelijke godsvrucht ademen. Als deze ontbreekt, als deze heilige adem de ziel van onderwijzers en leerlingen niet doordringt en verwarmt, zal men uit alle onderwijs weinig nut trekken; dikwijls zelfs zullen er niet geringe nadelen uit volgen." (Pius XI, Divini illius Magistri)